Editorial

Es stinkt auf den Aborten, es wird Frühling allerorten!

Es tobt im Land bereits ein „Häuselkrieg“, nein, nicht um Einfamilienhäuser, es geht nur um Schultoiletten. Ein Grazer Gymnasium sperrte seit Mitte April alle Schulklos zu. Wer dringend „muss“, kann sich den Schlüssel beim Schulwart holen. Das „stinkt“ vielen Schülern und Eltern – der Schule „stinkt“ es auch, denn der letzte Schaden belief sich auf 7000 Euro. Sofort pochten die „Gerechten“ auf ihr(?) Recht: „Es ist elementares Grundrecht, seine Notdurft ungehindert auf Toiletten verrichten zu können. Dieses Recht haben auch Kinder“, schreibt ein Kommentator in der „Krone“. Die Klo-Stories sind inzwischen eine echte Bereicherung für die Inhalte der Qualitäts-Medien. Haben doch unlängst erst pubertäre „Personen, die men­struieren“ (korrekter LBTQ-Sprech!), in einer Schule die Installation eines „Katzen-Klos“ gefordert, weil einige der sensiblen Wesen sich als „Katzen“ definieren würden. Die Welt hält den Atem an. Ausatmen, Leute! Die Schule hat dieses Ansinnen zunächst kategorisch abgelehnt. Abwarten, ob die Schule in Kürze zufällig eines Nachts einer Feuersbrunst zum Opfer fällt, oder ob fünf Star-Anwälte nun die rigide Schulverwaltung we­gen der schwerwiegenden Verletzung der Grund- und Freiheitsrechte der bedauernswerten “Katzen“ verklagt. Der Vandalismus (von Schülern!) in den Schulgebäuden nimmt rapide zu, gibt nun die steirische Landeselternvertreterin für alle Pflichtschulen ratlos zu. „Sogar in den Volksschulen gibt es schon Vorfälle“, bestätigt sie. Auf die Frage nach den Gründen sucht die Dame selbst schon lange eine Antwort. Zitat: „Ich denke, Kinder können teilweise nur noch dadurch ihre Selbstwirksamkeit spüren: Ich tue etwas, und es wirkt sich aus.“ Wie man die Problematik lösen könnte, weiß die Landeselternvertreterin nicht. Wir wissen jetzt Bescheid. Die „genetische“ Selbstwirksamkeit bei den Schulkindern ist der Grund. Ja, wenn in Volksschulklassen oft schon Zwölf- bis Vierzehnjährige sitzen, mit überbordender „Selbstwirksamkeit“ gesegnet, ja dann, also dann kann es im Gebäude schon einmal „Kleinholz“ geben. Die müssen halt etwas tun, und das wirkt sich aus. Meine Mutter hätte früher sicher ein Mittel gewusst, falls meine „Selbstwirksamkeit“ aus den Fugen geraten wäre. Aber das war in der „psychosozialen Steinzeit“ unserer Republik. Wie sagte Harun al Raschid damals in der Radio-Satire: „Ja, bei Dir, o Fremdling, aber bei uns in Bagdad“! Christian Faltl - Herausgeber
Das ironisch satirische Magazin aus Österreich!
APRIL 2024
Über mich Über mich