Kühe für den Frieden Ein bahnbrechendes Friedensmodell erschüttert die Weltgemeinschaft: Waffenruhe gegen Kühe! Eine Verhandlungsstrategie, die aufhorchen lässt – und Appetit auf mehr macht. Denn wenn das Schule macht, könnte man Friedensabkommen bald mit exotischeren Währungen aushandeln: Waffenstillstand gegen Trüffel? Ein Nichtangriffspakt gegen die letzten funktionierenden Druckerpatronen? Oder gar ein globaler Frieden gegen das absolute Menschenrecht auf pünktliche Bahnverbindungen? Doch bevor die Fantasie mit uns durchgeht, werfen wir erst einmal einen Blick auf den neuesten Diplomatie-Coup: General Muhoozi Kainerugaba, Leiter der Volksverteidigungsstreitkräfte Ugandas, hat offenbar genug vom leidigen Konflikt mit dem Nuer-Stamm im Südsudan. Seine revolutionäre Idee: Die Nuer sollen sich ergeben und ihm dafür tausend Kühe übergeben. Eine elegante Lösung – schließlich ist jede Kuh nachhaltiger als eine Rakete und liefert nebenbei auch noch Milch für den Morgenkaffee.
Neues Heft
Wir haben ja eine Regierung Haben wir eine Regierung? Ja! Vor mehr als einem Jahr habenwir gewahlt. Allerdings eine Regierung, von der wir angenommen haben, dass sie regieren wird. Tut sie das? Bis jetzt nicht bemerkbar! Also, ein Funftelder sogenannten Legislaturperiode ist bereits verstrichen. Vor allem mit Ankundigungen hat diese Regierung nicht gespart, auch mit unseren Steuergeldern nicht. Die Dienstwagendebatte nach der Wahl ist schon vergessen, stattdessen wird pressewirksam mit der Bahn (!) zu Tagungen gefahren, dass aber die Dienstwagenflotte leer (!) hinterdrein fahrt, weil man javor Ort (wieder pressewirksam) zu Besichtigungen und Empfangen fahren muss, ist nur mehr einen kleinen Nebensatz wert. Seit einem Jahr „Vorhabensberichte“ nahezu taglich, ja, wir werden, ja, wir haben (uns darauf geeinigt), und das wird kommen, versprochen! Falls irgendjemand den Mut hat zu fragen „wann“, dann kommtdie messerscharfe Begrundung warum bisher noch nicht. Ja, alte Feindbilder, werden strapaziert, es wird beklagt, dass der Koalitionspartner …, die Parlamentssitzung bisher noch nicht …, und die Opposition uberhaupt … Der schnellste Mann der Welt Einmal im Jahr spielt sich ein eigenartiges Phänomen ab. Die vorlauten, aufmüpfigen, frechen, stets zu Streichen aufgelegten und permanent an den Nerven der Erwachsenen sägenden Kinder zeigten sich auf einmal von einer völlig anderen Seite. Widerspruchslos, höchstens mit einem leisen, verhaltenen Murren, kommen sie den Anordnungen der Eltern nach. Sie machen ihre Hausaufgaben, halten ihre Zimmer in Ordnung, erledigen diverse Hausarbeiten, gehen für die Mutter einkaufen und waschen freiwillig Vaters Wagen, ohne dabei auf einen Zuschuss auf das Taschengeld zu hoffen. Kommt Besuch ins Haus, setzen sich die Kinder entgegen sonstiger Gewohnheiten mit an den Kaffeetisch, lassen sich von der Oma herzen und kosen und von der Verwandtschaft ausfragen und widerspruchslos belehren, essen freiwillig Kuchen zusammen mit den Erwachsenen und ertragen geduldig alle deprimierende Unterhaltungen, die nur unter Verwandten geführt werden können. Und sie streiten sich auch nicht mehr, sind die bravsten Engel, die es jemals gegeben hat. Sie strengen sich plötzlich auch in der Schule an und liefern gut benotete Klassenarbeiten ab. Dieses Verhalten ist dermaßen beängstigend, dass sich so manche Eltern Sorgen machen über diesen radikalen Sinneswandel. Erfahrene Erziehungsberechtigte aber werfen lediglich einen Blick auf den Kalender und wissen Bescheid: Weihnachten steht vor der Tür. Wenn die Gerüchteküche brodelt Haben Sie schon gehört? Oder: „Hast du gewusst, dass der H. ?“ Wenn ein Gerücht einmal auf den Weg geschickt ist, ist es nur mehr schwer aufzuhalten. Wenn man dabei auch noch bedeutungsvoll schaut und die Stimme senkt, ist der geheimnisvollen Welt des Vermutens, des Spekulierens und der Schadenfreude Tür und Tor weit geöffnet. Wenn man erzählt, der Nachbar hätte ein Auto gestohlen, dann ist es sicher nur ein Fahrrad und er hat es nicht gestohlen, es sich nur ausgeborgt. Der große Lärm mit dem vermuteten tragischem Ausgang im Haus gegenüber war vielleicht nur eine Polsterschlacht und in der danach eintretende Ruhe wurde sicher niemandem das Leben genommen, sondern genau das Gegenteil. Am schönsten ist es, wenn es sich um eine Person des öffentlichen Lebens handelt. Schwuppdiwupps ist sie schon in den Schlagzeilen. Wenn sie dann gar einen Großvater hat, der einmal mit faulen Eiern auf irgendeinen Politiker geworfen hat, ist der linke Revolutionär schon geboren. Erfahrungswerte FWir alle sammeln im Leben so unsere Erfahrungswerte. Frauen speichern diese Erfahrungen meist unzerstörbar in einem Teil ihres Gehirns, dem Hypo…. soundso. Männern fällt das schwerer, sie machen offenbar immer wieder den gleichen Fehler, mit der Hoffnung auf ein anderes Resultat, sie sind einmal rot, dann wieder blond. Ab einem gewissen Alter, meist so um die Vierzig herum, könnte Frau sich zurücklehnen und die Welt durch die rosarote Brille betrachten. Besonders wenn sie ihr Ziel im Leben erreicht hat und eine gewisse Ruhe eingetreten ist. Sie muss nicht mehr immer alles tun, was Mann vorgibt, kann in vielen Fällen auch eigene Vorstellungen einbringen und das tun, was, wann und mit wem sie es tun will. Natürlich kann Mann sich da mitreißen lassen, bremsen wird er sie selten können! Heute sind die Sechzigerinnen die modernen Vierzigerinnen und ihre natürliche Haarfarbe kennen nur der Friseur und die beste Freundin! Die Haarfarbe Grau wird immer seltener und wird bevorzugt, aus Koketterie, von den Dreißigerinnen getragen! Frau kann sich heute auch in der Öffentlichkeit schillernd geben! Was früher meist dem Ruf geschadet hat, während Mann immer schon brillieren konnte und zum Bonvivant mutierte. Ob er nun noch knackig war oder nicht! Süß - Süßer - Diabetes Heute möchte ich mich einem Thema widmen, welches global gesehen längst epidemische Ausmaße von unglaublichem Umfang angenommen hat. Nicht nur weil auch mein Organismus sich dieses üble Anhängsel eingehandelt hat, sondern weil es global längst zum offenbar unkontrollierbaren Problem ausgeufert ist. Da passt die Meldung leider haargenau ins Bild, wonach mittlerweile weltweit bereits mehr als die Hälfte aller Jugendlichen zu viel Gewicht mit sich herumschleppt. Dies hat auf lange bzw. längere Sicht leider oftmals sehr unangenehme Folgen für unser aller Wohlbefinden und selbstredend auch für die Gesundheitsversorgung. Obwohl ich zwar schon lange nicht mehr zur Gruppe der Jugendlichen gezählt werden kann – wenn man 1955 das Licht der Welt erblickt hat – dann geht das wohl nicht mehr wirklich durch. Daran scheitert auch ein etwaiges Haarfärbemittel grandios. Mittlerweile ist es mir zwar gelungen, mich von den überzähligen Pfunden zu trennen – leicht war diese Übung gewiss nicht – das darf mir der geneigte Leser gerne glauben. Ich möchte jetzt auf den folgenden Zeilen den unvollständigen Versuch unternehmen, einige der teils gewaltigen Probleme und süßen Verlockungen auf diesem doch ziemlich langen Weg anzuführen. Barbie mit Diabetes Amerika, du hast es besser! Das wissen wir seit 1827, als Altmeister Goethe ein Gedicht über die Vereinigten Staaten schrieb. Alles in unserem Leben muss echt und wahrhaftig und wirklich sein – nur der Schmonzes in den (a)sozialen Medien, der darf jeden Rahmen der Phantasie und Wirklichkeit sprengen. Die Tatsache, dass der amerikanische Spielwarenkonzern Mattel, im Sommer erstmals eine Barbie-Puppe auf den Markt brachte, die an Diabetes Typ-1 leidet, ist eine elementare Wahrheit. Die Puppe ist – lebensecht – mit einer Insulinpumpe ausgestattet und man kann der Puppe auch den Insulinspiegel messen, mit dem beigefügten Blutzuckermessgerät natürlich. Die deutsche Diabetes-Patientenorganisation ist von dem realistischen Spielzeug tatsächlich begeistert. Da können die von Frühstücksflocken mit Ahornsirup pummelig gefütterten kleinen AmerikanerInnen schon spielerisch darauf vorbereitet werden, was etlichen von ihnen als Teenagern drohen kann, wenn sie sich nicht – auf irgendwelche TikTok-Trends aufspringend – krank hungern und fürs Selfie auf der Klippe verweht werden. Traktat über „Die Panophobie der Jugend“ oder: Die Angst vor ALLEM! Freunde, das Leben ist „unlebbar“ geworden, ja überall nur Kranheit und Leid. Vor allem die Seelen-Mechaniker haben alle Theorien voll zu tun. Die Störungen, Psychosen und Phobien haben Hochsaison – da gibt’s Sachen, die gibt’s gar nicht! Zu meiner Zeit (vor so etwa 60 Jahren) hat man das alles noch gar nicht gewusst. Da gab’s zwar Neurosen, aber, so ein Psychiater auf Befragen: Die „heilen“ nach einiger Zeit von selber ab. Heute gibt es Listen mit Hunderten von Phobien, wenn man das liest wird man glatt von einer Angststörung befallen. Ja, und unsere Jugend, unser kostbarstes Gut, das uns ja bisher beruhigt dahinaltern ließ, die ist nun in größter Gefahr. Die Phobie lauert nunmehr auf jeden Geist – so vorhanden. Man kann sich ja vor allem fürchten, die Aufzählung würde den Rahmen der Publikation sprengen. Wie heißt es doch so schön in Shakespeares Hamlet: „Nehmt alles nur in allem!“ Gut – also dann Panophobie! Unser – von KI breits aufgeweichtes Hirn – flüchtet sich im Netz zu „Wikipedia“ (das war früher im Radio der Mann mit der seriösen Stimme in der Sendung „XY weiß alles“). Auf den Esel gekommen Russlands Militär setzt auf hochmoderne Esel-Technologie als Geheimwaffe, Gamechanger. Moskau überrascht die Welt einmal mehr mit bahnbrechender Militärtechnologie: Nach fast drei Jahren intensiver Kämpfe in der Ukraine greift die russische Armee auf ein revolutionäres Transportmittel zurück – den Esel. Während westliche Nationen in Hightech-Drohnen, gepanzerte Fahrzeuge und digitale Schlachtfeldkommunikation investieren, setzt Russland auf eine bewährte Lösung aus dem Mittelalter. Während westliche Armeen auf High-Tech-Drohnen, Panzer mit KI-Unterstützung und Hyperschallraketen setzen, geht Russland einen Schritt weiter – oder besser gesagt, einen Schritt zurück. Denn was könnte effektiver sein als ein vierbeiniger, Heu- und Karottenbetriebener Lastesel? Laut kremlnahen Experten handelt es sich hierbei um eine „taktische Neuausrichtung“ und keineswegs um eine Notlösung. „Diese hochentwickelten biologischen Transporteinheiten sind mit fortschrittlicher Tarnung ausgestattet, benötigen keinen Diesel und lassen sich mit einer einfachen Karotte aufladen“, erklärte ein namentlich nicht genannter Militärdienst. Russische Blogger feiern die Maßnahme als „Jahrhundertinnovation“. „Während der Westen weiterhin Milliarden für Rüstung ausgibt, haben wir eine kostengünstige, biologisch abbaubare Lösung gefunden“, verkündet der bekannte Kriegsblogger Kirill Federov stolz. “Purgatorium“ für Pisch-Versuch Wer kennt das nicht. Man ist harmlos als Tourist unterwegs, füttert die örtliche Infrastruktur durch Melonenkäufe und Granita, es ist ja schließlich Sommer. Man besucht Sehenswürdigkeiten, na ja, nicht so sehr, also, damit man daheim aber nicht gleich als Kulturbanause auffällt, besucht man – ja, wir sind natürlich in Italien, aber nicht in Jesolo – auf jeden Fall Rom und den Vatikan! Das zeichnet einen als braven Christen aus und ist außerdem der schlüssige Beweis für Kulturbeflissenheit. Wenn da nicht so ein klitzekleines Malheur passieren könnte. Nach dem Genuss von Flüssigkeit füllt sich bei Säugetieren die Blase. Soweit so normal, aber im Petersdom nicht ganz so einfach zu handhaben … Am 10. Oktober dieses Jahres hat ein männlicher Besucher im Petersdom die Absperrungen zum Hauptaltar übersprungen. Dort ließ er die Hosen runter und versuchte offenbar zu urinieren. Zwei vatikanische Ordnungshüter hinderten ihn zufolge rasch daran und führten ihn ab. Für die öffentliche Sicherheit im Petersdom ist – anders als auf dem Petersplatz – allein der Vatikan verantwortlich. So berichtete die „Presse“ laut APA am Montag darauf. Papst Leo XIV hat darauf einen „bußfertigen Sühneritus“ angeordnet, um die Heiligkeit der Petersbasilika wiederherzustellen und „Gott um Vergebung für die begangene Entweihung zu bitten“. Die Schnappatmung der Vatikanischen Würdenträger ist ja verständlich, aber was, wenn der Vorgang nicht zum Zwecke der Entweihung des allerheiligsten Petersdomes stattfand? War das ein „Statement“ eines Anti-Christen oder nur ein purer Notfall? Weihnachten: Ein Fest der Liebe – und der strategischen Kriegsführung Weihnachten war schön. Aber sind wir ehrlich: Der wahre Zauber liegt nicht in Lichterketten, Christbaumkugeln oder der Frage, ob man nach dem siebten Keks noch einen Punsch trinken kann, ohne den Verstand zu verlieren. Nein, Weihnachten ist das Fest der hohen Diplomatie. Ein Ereignis, das die emotionale Schlagkraft eines UNO-Gipfels mit der subtilen Dramatik eines Shakespeares übertrifft. In unserer Familie gibt es seit Jahren eine ungeschriebene Regel, die man als den „Nichtschenkerpakt“ kennt. Einst eingeführt, um Stress, Verpackungsmüll und – seien wir ehrlich – hässliches Zeug zu reduzieren, ist diese Regel so stabil wie ein Kartenhaus im Orkan. Es gibt immer mindestens eine Person, die sich nicht daran hält. Warum auch? Regeln sind ja dazu da, gebrochen zu werden, besonders zu Weihnachten. Und so kommt es jedes Jahr zur gleichen, filmreifen Szene: Eine Person packt ein Geschenk aus, während die andere betreten zur Seite schaut und innerlich mit einem „Oh Gott, ich habe nichts für dich“-Mantra um Fassung kämpft. Denn nichts ist schlimmer als unvorbereitet beschenkt zu werden. Gar nichts! Ich spreche aus Erfahrung: Letztes Jahr war ich die unangenehm Berührte. Mein Liebster, gesegnet mit einer Engelsgeduld und dem Hang zu romantischen Gesten, hatte sich etwas Wunderschönes für mich einfallen lassen. Ich hatte jedoch... nichts. Niente. Nada. Und als ich das mit den Worten „Wir hatten doch ausgemacht, nichts zu schenken!“ rechtfertigen wollte, sah er mich an, als hätte ich den Weihnachtsmann eigenhändig erschossen. Dieses Jahr würde mir das nicht passieren! Was NICHT ins Tagebuch kam! Alle Jahre wieder … Weil dieses Sackblatt ja eher eine Weihnachtsausgabe ist, will ich auch meinen Beitrag dazu leisten. Wie war das früher? Weihnachten in meiner Kindheit und Jugend war ein großes Familienfest mit traditionellen Gerichten, reich geschmücktem Christbaum und liebevoll eingepackten Geschenken für jeden. Mein erstes großes Lampenfieber hatte ich bereits mit drei Jahren. Ich musste das Gedicht „Draußen vom Walde komm ich her, ich muss euch sagen es weihnachtet sehr …“ aufsagen, darbieten, performen. Stress pur. Onkel Kurt spielte am Klavier und Opa auf der Geige Weihnachtlieder, und am Schluss, vor der Bescherung, ge­krönt mit „Stille Nacht“. Schön war´s – damals. Diese Tradition wollte ich in meiner Familie weiter pflegen. Den Wohnraum schmückte ist festlich mit Christbaumkugeln an den Vorhängen und einem raumhohen Christbaum mit selbstgebackem Lebkuchen und echten Kerzen. Das Viergängemenü für meine Eltern und Schwiegereltern und selbstverständlich auch meinen Kindern war ein weiterer Höhepunkt dieses Familienfestes. Klavier spielte ich sehr schlecht, aber quälte meine Familie mit dem traditionellsten österreichischen Weihnachtslied alle Jahre wieder. Meine pubertierenden Söhne waren beide im Ballett des Konservatoriums. Man weiß ja, wenn alle feiern müssen die Künstler arbeiten. Sie mussten also am 24. Dezember für die Sendung „Licht ins Dunkel“ um drei Uhr Nachmittag am Küniglberg sein. Die nächste Ausgabe erscheint Ende APRIL 2026
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HEFT 2/2025 (Doppelnummer)
Erscheinungstermin: 30. Oktober 2025
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